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Die ersten Jahre

Da es über die Gründung und über den Weiterbestand der Musikkapelle Göstling keine Aufzeichnungen gibt, versuche ich nun auf Grund von mündlichen Erzählungen schon längst verstorbener Musikkameraden und auch aus eigenen Erinnerungen, den Werdegang der Musikkapelle niederzuschreiben: Nach den Aufzeichnungen in der Lassinger Pfarrchronik spielte die Göstlinger Musikkapelle schon im Jahre 1876 bei der Hundertjahrfeier der Lassinger Kirche.

Bis zum Zusammenbruch der Monarchie war die Musikkapelle im k. u. k. Militärveteranenverein eingegliedert. Die Musiker waren so uniformiert wie die Veteranen, doch trugen sie auf dem Zylinder nicht den schwarzen Federbusch der Veteranen, sondern den weißen.

Drei Männer waren es vor allem, die durch ihren Eintritt in die Musikkapelle deren Aufbau so richtig in Schwung brachten: Ludwig Fahrnberger (Kothleiten), Johann Schoiswohl, der im Schweiglehen gewohnt und dann das Haus Rosenstein in Göstling übernommen hatte, und Albin Nachbargauer, der auch seinen Wohnsitz von Lassing nach Göstling verlegt hatte. Diese drei Männter erhielten ihre Ausbildung vom Volksschullehrer Zappe in Lassing. Dazu kam dann noch als 1. Flügelhornist der Gemeindebedienstete Grasberger.
Ludwig Fahrnberger war bis zum Zusammenbruch der Monarchie Kapellmeister, wobei er vom Volksschuldirektor Eduard Eppensteiner sehr unterstützt wurde.

Die Göstlinger Musikkapelle soll nach Überlieferungen damals sehr bekannt gewesen sein und sogar Tourneen gemacht haben.

Nach dem Ende des 1. Weltkrieges war die Musik sehr zusammengeschrumpft, da mehrere Musiker aus dem Krieg nicht mehr heimgekehrt waren. Eine Verstärkung erfuhr die Kapelle dann wieder, als die „Niederhagener“ von Groß Hollenstein nach Göstling kamen, da dieser Familie vier Musiker angehörten.

Anfang der Zwanziger kamen dann die „Stanglauern“, ebenfalls vier Musiker, zur Kapelle, welche auch eine wertvolle Bereicherung darstellten. Besonders der „Stanglauer Michl“, wie er immer genannt wurde, war durch seinen weichen Ton am Flügelhorn und seine besondere musikalische Begabung als erster Flügelhornist eine Stütze der Kapelle.

Etwa zu dieser Zeit wurden die Musiker mit der Feuerwehruniform eingekleidet und als „Feuerwehrmusikkapelle“ bezeichnet. Die erste Einkleidung erfolgte noch mit den Blusen der Veteranen.

Im Jahre 1937 stießen die „Lackner Buam“ (ebenfalls vier Musiker) zur Musikkapelle, wobei einer davon, Ernst, ebenfalls ein ausgezeichneter erster Flügelhornist war. Leider war ihm die Freude an der Musik nur kurz gegönnt: Er starb am 05.06.1939 bei einem Arbeitsunfall.

Neben den „Stanglauern“, die noch lange nach dem 2. Weltkrieg zum Tanz aufgespielt hatten und sehr bekannt waren, gab früher die sogenannte „Schasslauer-Bande“. Wo dieser Name herrührt ist nicht mehr bekannt – wohl aber die Mitwirkenden: Alois Längauer („Bromreit Lois“) am Akkordeon, Albin Nachbargauer auf der Klarinette, Balthasar Heigl („Rechenmacher“) am Piston und Ludwig Fahrnberger am Bass. Sie dürften nach dem 1. Weltkrieg nicht mehr aktiv gewesen sein.

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