Die Zeit von 1966 bis 1992
Nachdem unsere Blasinstrumente ja immer noch „hoch“ gestimmt waren, bestand schon lange Zeit der Wunsch, doch endlich Musikinstrumente mit Normalstimmung anzukaufen. Wegen Geldmangel war dies jedoch bisher nicht möglich. Nun war es aber soweit: Unser Wunsch ging in Erfüllung, wir konnten sämtliche Instrumente neu ankaufen. Eine sehr große finanzielle Aufwendung! Aber mit Hilfe der Bevölkerung war auch dies möglich.
Am 30. Mai 1966 fand erstmals in Göstling ein Bezirksmusikfest inklusive Marschmusikbewertung statt. 15 Musikkapellen haben daran teilgenommen. Nach einer Feldmesse und anschließender Heldenehrung wurden am Kirchenplatz die Ehrengäste empfangen. Danach wurden alle Musikkapellen musikalisch begrüßt. Am Nachmittag fand dann, verbunden mit einem Festzug, die Marschmusikbewertung statt. Dabei konnten wir einen ersten Rang mit Auszeichnung erringen. Die Freude darüber, aber auch über den glanzvollen Verlauf dieses Musikertreffens, war wirklich groß.
Nachdem wir in den letzten Jahren für die Musik doch schon einiges erreicht hatten, ging nun auch unser größter Wunsch, nämlich die Errichtung eines Musikheimes, in Erfüllung. Wieder mit tatkräftiger Unterstützung der Gemeinde, des Landes NÖ und natürlich der Göstlinger Bevölkerung, war es möglich, dieses Vorhaben umzusetzen. Alle Musiker, aber auch viele andere freiwillige Helfer, hatten mitgeholfen, dieses Musikheim zu bauen.
Am 20. Juli 1975 fand die feierliche Einweihung statt. Viele Ehrengäste, die örtlichen Vereine, die Bevölkerung, und ganz besonders die Stadtmusikkapelle Klosterneuburg, konnten wir begrüßen Es war eine würdige Feier, hatte doch die Musikkapelle nunmehr ein Zuhause. Die Freude war riesengroß!
Zu Beginn meiner Funktion als Kapellmeister hatte ich neben der musikalischen Betreuung auch gewisse Vorstellungen, der Musikkapelle bessere Voraussetzungen für ihr Wirken zu schaffen. Ich darf nun mit Freude und Zufriedenheit, aber auch mit ein bisschen Stolz feststellen, dass es in doch relativ kurzer Zeit gelungen ist, diese Vorstellungen zu verwirklichen.
Nun war für mich die Zeit gekommen, mir die Frage zu stellen, ob ich weiterhin Kapellmeister bleibe, oder diese verantwortungsvolle Aufgabe in jüngere Hände zu legen. Ich habe mich dann aus ganz persönlichen Gründen im Sommer 1975 entschlossen, als Kapellmeister zurückzutreten. Wer die Musik liebt, kann verstehen, dass mir diese Entscheidung nicht leicht gefallen ist. Mein Nachfolger wurde Alfred Prosini. Ein sehr guter Musiker! Auch er war stets bemüht, die Kapelle mit Umsicht zu leiten und das musikalische Niveau zu steigern.